Häufig gefragt

FAQ

Warum gibt es so viele Probleme auf der Ammertalbahn?

Die Ammertalbahn ist ein kleiner Teil eines komplexen Bahnsystems mit vielen Beteiligten. Dadurch wirken sich viele Faktoren auf den Betrieb der Ammertalbahn aus, die vom Zweckverband nicht beeinflusst werden können. Da der Zweckverband für die Erfüllung seiner Aufgaben Vertragspartner braucht, ist er darauf angewiesen, dass von den Partnern auch die vereinbarte Leistung erbracht wird. Aufgrund des branchenweiten Fachkräftemangels sowie Lieferschwierigkeiten von Materialien wird es für Vertragspartner und beauftragte Fachfirmen schwierig, Aufträge zu erfüllen. Das ist ein Problem, das bundesweit auftritt.

Welche Rolle spielt der Zweckverband beim sogenannten „Erbringen der Verkehrsleistung“?

Das Land ist Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr. Für die Ammertalbahn nimmt der Zweckverband die Aufgabenträgerschaft stellvertretend für das Land wahr. Somit ist er für den Bereich der Ammertalbahn Auftraggeber für die Verkehrsleistung im Verkehrsvertrag Netz 18, der stellvertretend für das Land von dessen Nahverkehrsgesellschaft, der NVBW abgewickelt wird. Hierfür haben Land und Zweckverband einen Vertrag abgeschlossen, der die Kooperation und Finanzierung regelt. Gemeinsam wurde die DB Regio mit dem erbringen der Verkehrsleistung beauftragt. Weiter ist der Zweckverband für die Erhaltung der Eisenbahninfrastruktur der Ammertalbahn zuständig. Dies erbringt er größtenteils selbst. Die Betriebsführung, d.h. das Steuern der Stellwerke durch die Fahrdienstleitung, hat der Zweckverband vertraglich an die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) übertragen.

Welche Einflussmöglichkeiten hat der Zweckverband?

Der Zweckverband hat für die im Verkehrsvertrag getroffenen Vereinbarungen Vorkehrungen getroffen, die man unter dem Motto „wir fahren auf Nummer sicher“ zusammenfassen kann. Um eine hohe Qualität des Betriebs zu gewährleisten wurden beispielsweise einsatzbereite Reservefahrzeuge eingeplant (das ist im Land in diesem Umfang durchaus kein Standard) sowie Regelungen getroffen zu Vertragsstrafen und Schadensersatz, die jetzt auch vom Zweckverband und dem Land gegenüber der DB Regio geltend gemacht werden.

Was war die Hauptursache für die vielen Zugausfälle zum Jahresbeginn 2024 auf der Ammertalbahn und wann ist mit einer Entspannung der Situation zu rechnen?

Die Fahrzeugverfügbarkeit bei der beauftragten DB Regio war schlecht, was zu Zugausfällen führte. Grund hierfür ist der betrieblich notwendige Umbau der eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe ET440, der aufgrund von Verzögerungen im Zulassungsverfahren zeitlich mit der vertraglich vorgeschriebenen Umlackierung der Fahrzeuge und den regulären Revisionen (Hauptuntersuchungen am Fahrzeug) zusammenfällt. Weiter ist die Baureihe ET440 von einem altersbedingten Serienschaden betroffen, wodurch weitere Fahrzeuge ausfallen. Dieser Serienschaden kann nicht kurzfristig behoben werden, da das erforderliche Ersatzteil lt. Hersteller zwei Jahre Lieferzeit hat. Hinzu kommen die „üblichen“ Schäden wie z.B. Türstörungen, die in der Werkstatt der DB Regio in Ulm repariert werden. Da die Werkstatt für viele Baureihen zuständig ist und Fachkräfte fehlen, sind die Kapazitäten erschöpft und es kommt zu Wartezeiten, bis die Fahrzeuge wieder einsatzbereit sind. Weitere Zugausfälle wurden durch Dritte, wie etwa den GDL Streik oder Störungen an der Infrastruktur der DB Netz verursacht. Der Ausfall der Züge zwischen 19:30 Uhr und 05:00 Uhr, der derzeit durch Schienenersatzverkehr kompensiert wird, ist durch die Erms-Neckar-Bahn AG zu verantworten. Ursache ist der dort vorherrschende Personalmangel bei den Fahrdienstleitern. (Stand:08.02.2024)
Voraussichtlich Anfang April 2024 soll der Umbau der eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe ET440 abgeschlossen sein, sodass die dort gebundenen drei Fahrzeuge wieder zur Verfügung stehen.

Warum kann der Zweckverband nicht einfach zusätzliche Wagen kaufen oder mieten?

Die Fahrzeuge müssen sowohl für die Beschaffenheit der Strecke geeignet sein, als auch von Lokführern mit Befähigung zum Fahren des Fahrzeugs und Streckenkenntnis im Netz 18 gefahren werden. Die Beschaffung von Neufahrzeugen muss gesetzlich öffentlich ausgeschrieben werden. Dieser Prozess -bis zum Einsatz auf der Strecke- dauert mindestens 5 Jahre. Daher ist die Anmietung oder der Kauf von Fahrzeugen durch den Zweckverband keine kurzfristige Lösung. Außerdem ist es schwierig. Lokführerpersonal zu bekommen. Wie in vielen Bereichen herrscht auch hier ein großer Fachkräftemangel.

Wie schafft der Zweckverband Abhilfe?

Um wenigstens den Schülerverkehr zeitweise abzusichern, setzt der Zweckverband übergangsweise bis zum Abschluss der Umbauphase der Fahrzeuge zwei Gelenkbusse ein, die von 06:55 Uhr bis 13:29 Uhr stündlich an Schultagen zwischen Entringen und Tübingen verkehren.

Wie ist das mit den Ersatzbussen geregelt?

Viele Fahrgäste ärgern sich darüber, dass bei Zugausfällen nicht klar ist, zu welchen Zeiten die Ersatzbusse fahren. Das ist verständlich, kann vom Zweckverband jedoch nur für den "geplanten" Schienenersatzverkehr beeinflusst werden, wohingegen bei Busnotverkehr keine Einbindung des Zweckverbandes durch die DB Regio stattfindet.
Als Schienenersatzverkehr wird der planmäßige und absehbar notwendige Ersatz von Zugleistungen durch Busverkehr bezeichnet, wie etwa bei Baumaßnahmen an der Strecke oder dem andauernden Ausfall von Fahrdienstleitern. In diesem Fall wird das Buskonzept zwischen DB Regio und dem Zweckverband abgestimmt. Das heißt, der Zweckverband kann die Fahrpläne und die eingesetzten Kapazitäten mitbestimmen und kontrollieren.
Hinzu kommt der Busnotverkehr, in den der Zweckverband nicht eingebunden ist. Dabei geht es um den Ersatz von Zugleistungen durch Busse bei kurzfristigen und unvorhersehbaren Ausfällen. Die Bestellung erfolgt durch DB Regio. Das Konzept ist abhängig von den kurzfristig mobilisierbaren Busressourcen. Der Zweckverband ist hier nicht involviert. Der Busnotverkehr ist eigentlich vorgesehen für wirklich kurzfristige, unvorhersehbare Ereignisse, z.B. wenn ein Baum auf die Schienen stürzt. Durch die aktuell angespannte Situation setzt DB Regio Notbusse „regulär“ ein, allerdings immer nur nach Verfügbarkeit und nicht nach einem festen Fahrplan. 

Wo kann ich mich beschweren?

Beim Aufgabenträger Land / NVBW: qualitaet@nvbw.de

Beim Verkehrsunternehmen DB Regio:kundendialog.baden-wuerttemberg@deutschebahn.com

Beim Zweckverband:post@ammertalbahn.de

Kann der Zweckverband den Vertrag mit der DB nicht einfach kündigen und mit einem anderen Unternehmen zusammenarbeiten? Oder die DB verklagen?

Die Kündigungsmodalitäten sind im Verkehrsvertrag geregelt und würden ebenso wie eine Klage ein jahrelanges Verfahren mit sich bringen. Parallel hierzu müsste eine europaweite Neuausschreibung der Verkehrsleistung erfolgen, bei der mit Blick auf die  letzte Ausschreibung, bei der die DB Regio einziger Bieter war, nicht sicher ist, ob derzeit überhaupt ein interessiertes Unternehmen gefunden werden könnte.

War der Ausbau und die Elektrifizierung der Ammertalbahn umsonst?

Nein. Zwischen der Ertüchtigung der Ammertalbahn und der aktuell miserablen Betriebsqualität besteht kein kausaler Zusammenhang. Die Infrastruktur, um die sich der Zweckverband gekümmert hat und weiterhin kümmert, ist in der Lage, den bestellten Jahresfahrplan zuverlässig abzubilden.

Ist die Fahrradmitnahme auf der Ammertalbahn gestattet?

Die Fahrradmitnahme auf der Ammertalbahn ist, wenn es der Betrieb zulässt, grundsätzlich möglich, Mo bis Fr an Werktagen in Fahrtrichtung Tübingen allerdings nicht zwischen 06:00 Uhr und 09:00 Uhr.

Bitte beachten Sie, dass für Fahrräder evtl. ein gesondertes Ticket gelöst werden muss.

Warum stehen keine Echtzeitdaten zur Verfügung?

Die Ammertalbahn als Nebenbahn hat keinen Zugriff auf das System der DB. Es gibt technisch aktuell keine Möglichkeit, das Stellwerk der Ammertalbahn mit dem System der DB zu verknüpfen. Dadurch können für die Züge im Ammertal derzeit keine Echtzeitdaten in der App oder auch an den Anzeigentafeln am Bahnsteig generiert werden. Dies alles ändert sich, wenn die neuen Elektrischen Triebwagen umgebaut sind, voraussichtlich Ende 2023. Diese erhalten ein Fahrgastinformationssystem mit GPS, das die Züge auf der Strecke orten kann und Ihnen dann genaue Informationen in der App sowie an den Bahnsteigen liefert.

Um die Echtzeitdaten jedoch schon früher bereitstellen zu können arbeiten wir parallel hierzu daran die Echtzeitdaten aus der Infrastruktur (Gleisbelegung) zu gewinnen. 

Welchen Zweck haben die Doppelspurinseln, die auf der Ammertalbahn gebaut wurden?

Mit den Doppelsurinseln zwischen Entringen und dem Hartwald und bei Unterjesingen werden Begegnungsabschnitte geschaffen, die ein grundsätzliches Problem eingleisiger Strecken entschärfen sollen: Auf diese Weise müssen Züge in den Kreuzungsbahnhöfen nicht mehr aufeinander warten. So wird vermieden, dass eine Verspätung auf den Gegenzug übertragen wird. Durch diese "Fliegende Kreuzung" wird der Fahrplan stabiler und die Anschlüsse in Herrenberg und Tübingen können besser erreicht werden. - Visualisierung (WMA/1 MB)

Was tun, wenn der Fahrkartenautomat defekt ist?

Bitte melden Sie die Automatenstörung der auf dem Automaten angegebenen Stelle (Telefonnummer 01801/235959). Ein entsprechender Hinweis ist auf den Automaten aufgebracht. Selbstverständlich kann der Zug dann ohne Fahrschein genutzt werden (auf anderen Strecken kann der Fahrschein dann ausnahmsweise beim Zugbegleiter nachgelöst werden). Sollten Sie dann in eine Kontrolle geraten, genügt der Hinweis auf den defekten Automaten (der normalerweise zu entrichtende Fahrpreis muss allerdings gezahlt werden), es fällt kein erhöhtes Beförderungsentgelt an. Sollte der Telefonanruf nicht möglich sein (einfahrender Zug/ kein Handy dabei), genügt auch ein Hinweis, sofern möglich, an den Zugleiter oder dann eben an den Kontrolleur (die Störung wird unabhängig von einer Meldung per Telefon nachgeprüft).

Warum hält die Ammertalbahn nicht mehr am Haltepunkt Zwerchweg?

Im Hinblick auf die Stabilisierung des Fahrplanes und zur Anschlusssicherung an die S-Bahnen wurde entschieden den Haltepunkt Zwerchweg ab dem 16.01.2023 vorläufig zu streichen. Die umgebauten und modernisierten Züge werden zukünftig über Haltewunschtasten verfügen, so kann nach Abschluss der Modernisierungen der Züge,  der Haltepunkt wieder aktiviert werden und wird auf Wunsch der Fahrgäste individuell bedient.

Können die Fahrscheine bei Schienenersatzverkehr (SEV) im Bus gekauft werden?

Leider ist dies nicht möglich. Es gibt jedoch eine Alternative zum Fahrkartenautomat auf dem Bahnsteig: Viel einfacher geht es mit dem Smartphone und dem Handyticket mit der naldo-App.

Kann ich mit meinem Rollstuhl auf der Ammertalbahn mitfahren und wie viel kostet das?

Die Ammertalbahn hat an allen Haltepunkten höhengleiche Eingänge zum Bahnsteig. Dennoch können Sie insbesondere mit einem elektrischen Rollstuhl nicht ohne eine Begleitperson mitfahren, da der Spalt zwischen Bahnsteigkante und Türe zu breit ist. Mit einer Begleitperson jedoch ist die Mitfahrt ohne weiteres möglich.

Für die Fahrt von Tübingen nach Herrenberg können Sie auch alleine fahren. Dazu gibt es zwei Angebote:

  • Mobilitätsservice der Deutschen Bahn (Anmeldung erforderlich): Mobilitätsservice. Ein Ausstieg unterwegs ist dann leider nicht möglich.
  • Seit 1.1.2011 bietet Ihnen die Bahnhofsmission Tübingen auch einen Begleitservice an.

Grundsätzlich gilt, dass Schwerbehinderte kostenlos fahren. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie einen entsprechenden Ausweis mit Beiblatt und gültiger Wertmarke mit sich führen. Die Wertmarke erhalten Sie beim zuständigen Versorgungsamt. Wenn Sie ein "B" in Ihrem Ausweis vermerkt haben, kann übrigens auch auf der Ammertalbahn eine Begleitperson umsonst mitfahren.

Weitere Informationen der Deutschen Bahn finden Sie hier: Allgemeine Informationen.

Warum wartet der Zug in Herrenberg nur bestimmte Zeit auf Umsteiger?

Die Pünktlichkeit auf der gesamten Strecke Tübingen - Herrenberg muss berücksichtigt werden. Da die Züge auf der eingleisigen Strecke in Entringen kreuzen, führen längere Wartezeiten in Herrenberg nicht nur zu Verspätungen in Richtung Tübingen sondern verzögern zudem die Ankunft des Gegenzuges in Herrenberg und gefährden damit den Anschluss auf die S-Bahn nach Stuttgart. Soweit dies ohne Beeinträchtigung anderer Verbindungen möglich ist, werden die Triebfahrzeugführer selbstverständlich auf Umsteiger warten. Die Ammertalbahn in Herrenberg wartet bis zu 3 Minuten und kann daher den Anschluss von einer maximal 5 Minuten verspätete S-Bahn herstellen. Bei den letzten Zügen beträgt die Wartezeit bis zu 10 Minuten.
Details: Die S 1 erreicht Herrenberg lt. Fahrplan zur Minute 14 oder 44. Die Ammertalbahn fährt lt. Fahrplan ab zur Minute 18 oder 48. Der Fahrdienstleiter der Ammertalbahn teilt dem Triebfahrzeugführer der Ammertalbahn mit, wieviel Verspätung die S-Bahn hat und wie lange er auf diese zu warten hat. Damit die Ammertalbahn die Kreuzung des Gegenzuges in Entringen und den Fahrplan nicht gefährdet, muss sie spätestens 3 Minuten nach Fahrplanzeit abfahren. Hierzu ist es erforderlich, dass die S 1 nicht mehr als 5 Minuten Verspätung aufweist, da mindestens 2 Minuten für den Umstieg erforderlich sind. Diese Umstiegszeit ist sehr knapp berechnet, da häufig die ersten für die letzten die Türen aufhalten und sich so noch weitere 2 Minuten Verspätung ergeben.

Die S-Bahnen warten grundsätzlich nicht auf die Ammertalbahn, darauf hat der Zweckverband jedoch leider keinen Einfluss.

Der Zug ist ausgefallen, bekomme ich das Geld für mein Ticket zurück?

Der Zweckverband ÖPNV im Ammertal hat mit dem gesamten Verkehrsbetrieb die DB Regio, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, beauftragt. Um Ihre Rechte als Fahrgast geltend zu machen, können Sie sich daher an die von der Deutschen Bahn bekannten Stellen wenden. Sollte dies nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen, haben Sie die Möglichkeit, sich an die Durchsetzungsstelle für Fahrbahnrechte beim Eisenbahnbundesamt zu wenden.

Wo kann ich Fundsachen abholen?

Fundsachen werden beim Fundbüro von DB Stations & Services
gesammelt. Dort können Sie nachfragen, ob der vermisste Gegenstand abgegeben wurde.